VERSCHLEISSSCHUTZ IN DER ABWASSERWIRTSCHAFT
In der Wasser- und Abwasserwirtschaft bringt die Th. Scholten GmbH & Co. KG ihre bewährten Verschleißschutzlösungen aus dem Programm SC-AwaTec® zum Einsatz. Dieser aus einer Vielfalt von unterschiedlichen Werkstoffen, wie Schmelzbasalt oder Hartsteinzeug, und vor Allem Mörtelsystemen bestehende Baukasten, bietet über entsprechende Verfahrenstechniken Lösungen in Bezug auf Korrosionsschutz, Schutz vor Abrieb und Schutz vor BSK (Biogene Schwefelsäurekorrosion).
Anwendungsbereiche sind u. a. der Kanal- und Kanalsanierungsbau, Klärwerke und weitere langlebig und nachhaltig zu schützende Bauwerke. Zur optimalen Verlegung und Abdichtung bietet Scholten zementgebundene Mörtel, welche den immer höheren Anforderungen und Umweltauflagen gerecht werden.
Das Foto zeigt eine Trogschnecken-Pumpstation, die im Reith-Verfahren neu mit Schmelzbasalt ausgekleidet wurde, und zwar nicht nur der halbmondförmige Schneckentrog, sondern auch die Seitenwände, der Kopf und der Sumpf wurden mit SC-Schmelzbasaltplatten verkleidet.
KLÄRWERK PULHEIM
Die Kläranlage Pulheim ist im Jahr 1982 in Betrieb gegangen und wurde 1994 erweitert. Im Jahr 2007 hat die Th. Scholten GmbH & Co. KG die ersten zwei Schneckentröge mit Schmelzbasalt saniert mit dem Resultat, dass sich innerhalb von fünf Jahren keine Abnutzungserscheinungen gezeigt haben.
Situation im Klärwerk: Angesichts der ohnehin stark verschleißanfälligen Betriebsbedingungen fallen vor allem die Beton-Auskleidungen der Schneckentröge dem „Schwefel-Fraß“ durch Schwefelsäure zum Opfer. Nach einem Gutachten entscheiden sich die Verantwortlichen Mitte 2012 dafür, die Betonrinnen gegen Schmelzbasaltrinnen aus dem Hause Th. Scholten GmbH & Co. KG zu ersetzen.
Dieses wirtschaftliche Material mit den Hauptbestandteilen Siliziumdioxid und Aluminiumoxid ist nicht nur korrosionsfest gegen alle Laugen und Säuren (bis auf Flusssäure), sondern hat sich über Jahrzehnte für den Einsatz bei feuchten und chemisch aggressiven Betriebsbedingungen und Materialien bewährt.
Scholten wurde mit der Teilsanierung der Schneckentröge und der beiden Pumpensümpfe in Ergänzung zur Komplettauskleidung des gesamten Schneckenpumpwerkes mit Schmelzbasalt und der damit verbundenen umfangreichen Betonsanierung nach geltenden Instandsetzungsrichtlinien beauftragt.
Technische Details:
Das Klärwerk Pulheim ist ausgestattet mit vier Schneckenpumpen mit Durchmessern von je 900 Millimetern und vier mit Durchmessern von je 1.200 Millimetern bei einer Länge von jeweils 10.500 Millimetern. Die Experten der Th. Scholten GmbH & Co. KG setzen die im Werk Wülfrath passgenau vorproduzierten Tröge in die zuvor durch die Betonsanierung vorprofilierten Betontröge ein. Dazu werden die 30 Millimeter dicken Schmelzbasaltplatten in einer Form zusammengefügt und zu Elementen mit einer jeweiligen Länge von 500 Millimetern verklebt. Vor Ort in Pulheim setzt ein Kran die etwa 90 Kilo schweren Elemente in die sechs passgenau präparierten Tröge, sodass sie aneinander liegend das komplette Schneckenbett abdecken und den genauen Verlauf der Schneckenpumpe spiegeln.
Zur passgenauen Fixierung der Tröge im Betonbett wird Mörtel hintergossen, bei den Flächen mit Schmutzwasserkontakt wird Epoxidharz anstelle des Mörtels eingesetzt. Zwischen der Förderschnecke und der Schmelzbasaltrinne herrscht ein Abstand von fünf Millimetern.
Zusätzlich zu den Trögen werden die Betoninnenflächen der beiden Pumpensümpfe (Wände, Treppen, Übergänge/ insg. 100 m² mit Schmelzbasaltplatten von 22 Millimetern Dicke ausgekleidet. Somit wird gewährleistet, dass sämtliche Betoninnenflächen langfristig gegen Biogeneschwefelsäurekorrosion (BSK) geschützt sind.
HOCHLEISTUNGS-MÖRTEL FÜR DIE ABWASSERWIRTSCHAFT
Die nachhaltige Prävention sowie die wirtschaftliche Instandsetzung sanierungsbedürftiger Anlagen ist ein Dauerthema im Bereich der Abwasserwirtschaft. Sowohl Kläranlagen und hier primär gedeckelte Bauwerke als auch offene Schneckentröge genauso wie abwassertechnische Infrastrukturen in Form von Schächten, Pumpwerken und Kanalrohren bedürfen eines dauerhaften und sicheren Schutzes.
Mörtelsysteme
Eine breite Palette an hochvergüteten Mörtelsystemen – speziell abgestimmt auf die Anforderungen im Abwasserbereich – werden seit Jahren erfolgreich eingesetzt und erlauben eine dauerhafte und äußerst wirtschaftliche Sanierung abwassertechnischer Infrastrukturen.
Das Highlight: Geopolymermörtel
Ein Lösungsansatz für den zuverlässigen Schutz abwassertechnischer Bauwerke bei stark sauren Milieus auch deutlich unter pH 3 ist der Werkstoff Geopolymermörtel, da er einerseits als mineralisches System diffusionsoffen ist mit dem Vorteil eines dauerhaften Haftverbundes zum Untergrund, andererseits im Gegensatz zu zementösen Mörteln einen dauerhaften Schutz vor biogener Schwefelsäure bietet. Die gefürchtete, häufig vorkommende biogene Schwefelsäure-Korrosion (BSK) als Folgeerscheinung unterbindet er zuverlässig und schützt die Bauwerke dauerhaft vor erneuten Schäden. Das Material ist nach der DIN 19573 eingestuft in der Expositionsklasse XWW4 und erfüllt höchste Anforderungen.
Dieses Produkt wird darüber hinaus auch als Verlegemörtel bzw. Fugmörtel für Schmelzbasaltplatten/ -Elemente verwendet und hat sich auch bei diesem Anwendungsbereich als Ergänzung zu den bisherigen Materialien bestens bewährt.
Die Applikation des Geopolymermörtels auf die zuvor adäquat vorbereiteten, tragfähigen Untergründe erfolgt beispielsweise händisch aufgrund der hohen Klebkraft in Schichtdicken von 9 bis 20 Millimetern je Arbeitsgang auf die zuvor aufgebrachte Haftbrücke. Besonders wirtschaftlich ist das Aufbringen im Nassstrom-Spritzverfahren bzw. im Anschleuderverfahren.

Mittels Schleudertechnik beschichteter Schacht

Beschichtung eines begehbaren Kanals im Nassstromverfahren mit herkömmlicher Maschinentechnik
Die Herstellung unserer Mörtel – das gilt auch für den Bereich Geopolymermörtel – findet in Deutschland gemäß DIN EN 998-2: 2016 statt mit den entsprechenden Kontrollmechanismen für eine gleichbleibend hohe Qualität.
Geopolymermörtel besitzen viele und zum Teil einzigartige Vorteile, die gerade in Kombination unschlagbar sind:
• Dauerhafter Schutz vor biogener Schwefelsäure (BSK)
• Pumpbar bis 100 m Schlauchlänge, auch bei heißem Wetter
• 100 % mehr Flächenleistung im Nassspritzverfahren möglich
• Faserverstärkt, dadurch 25-50 % höhere Biege-/Zugfestigkeiten
• Dauerhaft beständig bei Medientemperaturen bis 250 °C
• Beständig gegen Frost- und Tausalz, ebenfalls hoch-sulfatbeständig
• Hohe Schichtstärken bei der Handverarbeitung — auch bei einlagigem Auftrag
• Kurzfristig wasserbelastbar
• Sehr gute Klebkraft — problemlos „Neue Lage auf alter Lage“
• Sehr gute Haftzugfestigkeit
• Wasserundurchlässig und abdichtend gegen drückendes Grundwasser
• Bis zu 75 % CO2-Einsparung bei der Herstellung
Der erfolgreiche Einsatz von weit mehr als 25.000 Tonnen unserer Geopolymermörtel weltweit bei über 200 Großobjekten bietet eine sichere Basis mit fundierter Erfahrung auch bei der Bewältigung anspruchsvoller Bauprojekte und Geometrien – in bewährter Art und Weise in enger Abstimmung mit allen Beteiligten.